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Sicherheitsklassen bei Sicherheitsschuhen S1 – S7

Sicherheitsschuhe sind ein wesentlicher Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung und tragen zur Einhaltung des gesetzlichen Arbeitsschutzes bei. Laut der Norm EN ISO 20345:2022 werden sie in unterschiedliche Kategorien unterteilt, die auch als Schutz- oder Sicherheitsklassen bezeichnet werden. Diese Kategorien reichen von SB bis S7. Alle Schuhe in diesen Klassen müssen eine Zehenkappe aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff aufweisen. Sicherheitsschuhe schützen vor Gefahren wie herabfallenden Gegenständen, Stössen, dem Eindringen von Flüssigkeiten oder elektrostatischer Entladung und bieten einen sicheren Stand. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Schutzeigenschaften der verschiedenen Klassen, die Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen sowie die Zusatzanforderungen, die diese speziellen Schuhe erfüllen können.

Welche Sicherheitsklassen gibt es bei Schuhen?

Sicherheitsschuhe mit zertifizierter Zehenschutzkappe werden mit dem Buchstaben „S“ gekennzeichnet. Jeder Sicherheitsschuh muss grundlegende Anforderungen erfüllen, die insbesondere Materialien betreffen. Dazu gehören die Konstruktion des Schuhs, der Rutschhemmungstest für sicheren Halt und verschiedene Druck- und Falltests an der Schutzkappe. Schuhe, die nur die Grundanforderungen erfüllen, erhalten die Sicherheitsklasse SB. Weitere Sicherheitsklassen erfüllen neben den Grundanforderungen zusätzliche Anforderungen, wobei jede höhere Sicherheitsklasse auf den darunterliegenden aufbaut. Zum Beispiel basiert die Sicherheitsklasse S3 auf den Anforderungen der Klassen SB, S1 und S2 und umfasst diese ebenfalls.

Sicherheitsschuhe – Sicherheitsklassen

Die Sicherheitsklassen von S1 bis S7 definieren die Schutzfunktionen von Sicherheitsschuhen. Diese Tabelle gibt eine Übersicht über die einzelnen Klassen und ihre Anforderungen:

SicherheitsklasseEigenschaftenGeeignet für
S1Zehenkappe, antistatische Eigenschaften, Energieaufnahme im FersenbereichTrockene Arbeitsbereiche, z. B. Lager
S1PWie S1, zusätzlich durchtrittsichere ZwischensohleArbeitsbereiche mit spitzen Gegenständen am Boden
S2Wie S1, zusätzlich wasserabweisendes ObermaterialArbeitsbereiche mit leichter Feuchtigkeit
S3Wie S2, zusätzlich durchtrittsichere Zwischensohle und profilierte LaufsohleAussenbereiche und Baustellen
S4Zehenkappe, antistatisch, wasser- und ölbeständig, komplett aus Kunststoff oder GummiBereiche mit starker Nässe, z. B. Reinigungsarbeiten
S5Wie S4, zusätzlich durchtrittsichere Zwischensohle und profilierte LaufsohleAussenbereiche mit hoher Feuchtigkeit und spitzen Gegenständen
S6Wie S3, zusätzlich isolierend gegen KälteArbeitsbereiche in kalten Umgebungen
S7Wie S6, zusätzlich hitzebeständige LaufsohleBereiche mit extremen Temperaturen

Sicherheitsklasse S1

Schuhe der Schutzklasse S1 sind im Fersenbereich geschlossen und bieten dort ein Energieaufnahmevermögen von mindestens 20 Joule. Die Sohle ist antistatisch und kann auch kraftstoffbeständig sein, was durch das Kurzzeichen „FO“ kenntlich gemacht wird. Dieses Symbol dürfen nur Schuhe tragen, die das vorgeschriebene Testverfahren bestanden haben. In der neuen Normversion von 2022 ist die kraftstoffbeständige Sohle optional, im Gegensatz zur Vorgängerversion, die dies vorschrieb.

Sicherheitsklassen S1 P, S1 PL, S1 PS

Sicherheitsschuhe der Klassen S1 P, S1 PL und S1 PS müssen zusätzlich zu den Anforderungen der Schutzklasse S1 einen Test auf Widerstand gegen Durchstich im Bereich der Laufsohle bestehen. Das „P“ steht für eine eingearbeitete Stahlzwischensohle, „PL“ für eine textile Einlage, die mit einem 4,5-Millimeter-Prüfnagel getestet wurde, und „PS“ für eine textile Einlage, die den Test mit einem 3-Millimeter-Prüfnagel bestanden hat.

Sicherheitsklasse S2

Schuhe der Schutzklasse S2 besitzen ein Obermaterial, das die Anforderungen an Hydrophobierung (wasserabweisende Wirkung) für mindestens 60 Minuten erfüllt. Diese Eigenschaft wird durch den „Water Penetration and Absorption“-Test (Symbol WPA) überprüft.

Sicherheitsklassen S3, S3 L, S3 S

Sicherheitsschuhe der Klassen S3, S3L und S3S verfügen über eine Laufsohle mit einem seitlich offenen Profil von mindestens 2,5 Millimetern Tiefe. Schuhe der Klasse S3 sind zusätzlich mit einer Stahlzwischensohle ausgestattet. Bei der Schutzklasse S3L handelt es sich um Schuhe mit einer textilen Einlage, die den Test mit einem 4,5-Millimeter-Prüfnagel bestanden haben, während die S3S-Schuhe eine textile Einlage mit dem Test eines 3-Millimeter-Prüfnagels aufweisen.

Sicherheitsklassen S4 & S5

Die Sicherheitsklassen S4 und S5 gelten für spezielle Gesamtpolymer- und Nitrilstiefel mit Schutzkappe, die durchgehend geformt sind und sich von traditionellen Schuhen unterscheiden. Stiefel der Sicherheitsklasse S4 sind antistatisch, rutschhemmend, bieten Energieaufnahme im Fersenbereich und sind sowohl wasser- als auch kraftstoffdicht. Die Sicherheitsklasse S5 umfasst alle Vorteile der S4, besitzt jedoch zusätzlich eine Laufsohle mit Durchtrittschutz und ein spezielles Profil für sicheren Halt auf rutschigen Oberflächen.

Sicherheitsklasse S6

Die Sicherheitsklasse S6 bezieht sich auf Schuhe mit den Eigenschaften der Schutzklasse S2, die jedoch vollkommen wasserdicht sind. Diese Schuhe werden in der Regel mit Membrantechnologie hergestellt.

Sicherheitsklassen S7, S7L, S7S

Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S7 bieten alle Eigenschaften der S6-Schuhe, die auf der Schutzklasse S2 basieren, und bieten darüber hinaus durch ihre Stahlsohle Schutz vor Durchstich. Bestimmte Bereiche der Laufsohle müssen eine seitlich offene Profilierung mit einer Mindesttiefe von 2,5 Millimetern aufweisen. Schuhe der Sicherheitsklasse S7L besitzen eine textile Einlage, die einem 4,5-Millimeter-Prüfnagel standhält, während die Einlage der S7S-Schuhe einen 3-Millimeter-Prüfnagel-Test überstanden hat.

Zum Downloaden: Kennzeichnung der Kategorien von Sicherheitsschuhen
EN ISO 20345:2022

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